Ja, eigentlich wollten wir ja nur mal eben kurz die Fassade des Neubaus hofseitig streichen.
Eigentlich... Es kommt jedoch alles anders.
Nach reichlicher Überlegung kommen wir zu dem Schluss, dass es ja unsinnig wäre, wenn jetzt schon einmal das Gerüst steht, dieses nach dem Fassadestreichen gleich wieder zu demontieren und zwei Beete dort anzulegen, wo das Gerüst momentan steht. Dann müssten wir ja irgendwann, wenn wir den innenliegenden Balkon umgestalten möchten, das Gerüst an der Stelle aufbauen, wo sich die Beete dann befinden. Puuuh. Wir entscheiden uns also für den Start eines neuen Projekts. Wir gestalten unseren Balkon um und planen somit neu.
Aktuell sieht unser Balkon noch wie folgt aus:
Graue Fliesen gestalten den Boden, beigefarbene Deckenpanelen zieren die Decke (diese wurden ursprünglich mal in der Mitte gefluchtet, statt diese versetzt anzubringen), Fachwerkfelder, die über die Jahre einige Risse bekommen haben und über das Fachwerk überstehen, Fachwerkbalken, die an Farbe verloren haben, ein heller Stützbalken zwischen Boden und Decke sowie ein Balkongeländer aus Metall mit diversen Holzbrettern in braun verkleidet.
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(Hier noch mal ein Bild, wie unsere Fachwerkriegel momentan ausschauen.)
(Noch ein Bild eines größeres Ausschnitts.)
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Romy versucht sich mit Hammer und Meißel am ersten Riegel, der übersteht (auf dem Bild ist es der dritte kleine Riegel in der oberen Reihe).
Zunächst wird die Schicht des Deckputzes abgeklopft. Erst via Handarbeit, schließlich mit dem Elektromeissel.
Nach und nach wird ersichtlich wie unsere Fachwerkriegel aufgebaut wurden. Bimssteine und Dreikanthölzer zur Stabilität, welche dann als komplette Einheit verputzt wurden.
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Bald ist auch schon der erste Riegel geschafft. Die oberste Schicht Putz wurde heruntergeschlagen und zum Vorschein kam Bimsstein. (Diese hat man bei der später Fachwerkgeneration verbaut).
Jahrzehnte nach dem Bau des Fachwerks muss der an die Fachwerkwand angrenzende Innenraum wohl neu gestaltet worden sein. Hier wurden dann wohl auch die lichten Lücken des Fachwerks mit Bauschaum ausgefüllt.
Was man jedoch nicht vorher erahnen konnte und uns doch etwas schockte, war die ca. 2 cm dicke Styroporschicht, welche wohl ebenso zu einem wesentlich späteren Zeitraum im Wohnraum innen verbaut wurde.
Diese muss zwar nicht kurzfristig, jedoch mittelfristig unbedingt entfernt werden, da dies ebenso wie die Styroporschicht für die Dämmung eines Fachwerkhauses absolut nicht gut ist.
Innerhalb eines mittags legen wir alle Riegel frei. Wir entscheiden uns dafür alle Bimssteine, welche noch nicht zerbrochen sind, zu erhalten und wieder aufzubauen.
Für heute ist jedoch erst einmal Schluss.